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Ein etwas anderer Heimatfilm, ganz ohne Alpen oder grüner Heide: In „Leberkäseland“ spielt die gebürtige Iranerin Neda Rahmanian eine junge Türkin im niederrheinischen Moers der 60er Jahre. Im Gespräch mit unserer Redaktion erklärte die Schauspielerin, was für sie „Heimat“ bedeutet. Alle Infos zum Film Leberkäseland (2015): Leberkäseland ist die Verfilmung des Romans Tante Semra im Leberkäseland von Lale Akgün über eine türkische. Neda Rahmanian ist zwar gebürtige Iranerin, spielt aber in „Leberkäseland“ eine Türkin. Eine ARD-Multikulti-Komödie zur Themenwoche „Heimat“. Es ist wie mit der berühmten Bockwurst. Als in den 60er Jahren erstmals türkische kamen, fanden einige Gefallen an dieser „typisch deutschen“ Delikatesse. Eine auch für Moslems annehmbare Speise, oder? Schließlich enthält sie den Namen „Bock“ - von Schweinefleisch ist da keine Rede. Ähnlich in: Als die von Neda Rahmanian gespielte Latifa mit ihrem Mann Burhan, einem Zahnarzt, und ihren Töchtern nach Deutschland kommt, entdecken sie in einer Metzgerei Leberkäse. Sie alle lieben sofort diesen „typisch deutschen“ Käse. ![]() Auch Neda Rahmanian war begeistert: „Ich finde es ganz großartig, dass das Drehbuch meiner Rolle diese ‚feine Brüchigkeit‘ trotz all ihrer Disziplin, geschenkt hat.“ Bockwurst und Leberkäse Und weiter: „Die Figur, die ich spiele, versucht alles so gut wie möglich und richtig zu machen. Aber an Leberkäse, trotz Schweinefleisch, kommt sie einfach nicht vorbei. Sie will es sogar nach Istanbul importieren – herrlich! Das würde ich selbst gern mit der bayerischen Weißwurst oder dem geräucherten Schinken machen.“Ganz klar: Kulinarisches kann völkerverbindend sein. Anzeige Aber auch sonst stellt der Film Klischees auf den Kopf. So ist die Hauptfigur Latife eine politisch aktive und intellektuelle Frau, und damit alles andere als das „Heimchen am Herd“, das in den 60ern noch das deutsche Idealbild einer Frau darstellte. In „Leberkäseland“ „haben“, so Rahmanian über ihre Rolle, „die Nachbarn, die Latife und ihren Mann zu Besuch eingeladen haben, nicht die geringste Vorstellung davon, dass es in der Türkei zu der Zeit schon eine sehr große gesellschaftliche Aufklärung gegeben hat.“ Autobiographisches von Lale Akgün Ein Aha-Effekt also, aber auch ein Spiel mit Klischees. Wobei die geschilderten Erlebnisse auf dem autobiographisch gefärbten Roman „Tante Selma im Leberkäseland“ der basieren, die übrigens in einen Kurzauftritt zu sehen ist. Dazu Neda Rahmanian: „Eine bemerkenswerte Frau, auch was ihr politisches Engagement angeht. Bei Gesprächen mit ihr habe ich festgestellt, dass ihre Mutter, also die Rolle, die ich spiele, ähnlich dachte wie meine eigene Mutter. Beide kamen aus einer Millionenmetropole und landeten in einer deutschen Kleinstadt. Die Umstellung konnte nur mit einer sehr humorvollen und pragmatischen Haltung passieren. Oder wie Latife im Film sagt: ‚Wir sind jetzt in Deutschland, also gefällt es mir hier.‘“ Auch kennt diesen Spagat. Mit viereinhalb Jahren kam sie 1983 aus Teheran nach Deutschland, wohnte in Aschaffenburg. Seit 2001 sind nach einer Schauspiel-Ausbildung in Rostock Bühnen in Bochum, Bregenz, Basel oder ihr berufliches Zuhause. Ab 2006 kamen Rollen im Fernsehen hinzu. ![]() Und wo sieht sie aber inzwischen selber verwurzelt? „Ich habe ganz viele Orte, die ich Heimat nenne. Heimat ist im Moment sicher Hamburg, aber gleichzeitig führe ich Heimat auch stets in meinem Inneren mit, auch weil ich oft und viel unterwegs bin. Etwa, wenn ich in der Ferne an liebe Menschen denke, die ich im Herzen trage.“. Helfen kann jeder Dass Heimat, oder der Verlust davon, gerade ein aktuelles Thema ist, beschäftigt auch Neda Rahmanian. Sie ruft auf,: „Man kann mit Sachspenden oder als freiwilliger Helfer direkt vor Ort Unterstützung geben. Für mich war es sehr wichtig, in Hamburg zu den Messehallen zu fahren und zu sehen, was los ist. Das ist schließlich Geschichte, was gerade passiert. Manchmal fürchte ich, dass Menschen durch politische Zu- und Umstände in eine Art Denkblockade gesetzt werden. Eigentlich schade. Dabei bin ich mir sicher, dass jeder helfen kann. Und es auch will - und muss!“. Endlich ist ihre Zeit gekommen: Sie hat drei Töchter zur Welt gebracht und sich in ihrem Leben eingerichtet, jetzt will Latife (Neda Rahmanian) das nächste Ziel in Angriff zu nehmen und sich der eigenen Karriere widmen. Denn ersten Schritt hat sie mit dem Bestehen der Aufnahmeprüfung an der Universität Istanbul auch schon gemacht. Der akademischen Laufbahn steht eigentlich nichts mehr im Wege - wäre da nicht die Familie. Ihr Ehemann Burhan (Murathan Muslu) hat schlechte Nachrichten aus Deutschland: Sein Vater ist gestorben und nun bittet ihn seine Mutter (Özay Fecht), zu ihr zu kommen und die dortige Zahnarztpraxis zu übernehmen. Also packen Latife und ihre Lieben ihre Sachen und ziehen ins kleinstädtische Deutschland der 60er Jahre. Für die emanzipierte Frau bedeutet das einen riesigen Rückschritt und Kulturschock: Schlager, Adelsgeschichte, Leberkäse und deutsche Weihnachten sind von jetzt an Teil ihrer Welt. Leberkäseland TrailerARD,Julia von Vietinghoff © ARD,Julia von Vietinghoff Sascha Ö.
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April 2019
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